This is not to be seen
*by future generations
Audio zum Projekt:
Über das Projekt
Als Fotografin, die hauptsächlich im Bereich Outdoor- und Reisefotografie unterwegs ist, habe ich oft mit den Konsequenzen meines Handelns zu kämpfen. Mein Team und ich reisen nicht nur in Länder und Naturschutzgebiete, die ohne uns besser dran wären. Die Bilder, die ich mache, motivieren Menschen dazu raus zu gehen und lassen sie nach Abenteuern und schöner, unberührter Natur suchen. Zu sagen: “Das Ökosystem ist sensibel, die Natur muss geschützt werden, wenn ihr was Gutes tun wollt, bleibt ihr besser Zuhause – aber schau, wie schön und aufregend das alles ist”, hat bisher noch nie funktioniert. Ich ringe häufig mit mir und damit wie ich meine Handlungen rechtfertigen und damit meiner Arbeit einen Sinn zu geben kann, der über das Offensichtliche hinausgeht. Deshalb habe ich das langfristige Projekt
THIS IS NOT TO BE SEEN *by future generations
ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts möchte ich den Klimawandel und den Einfluss, den er auf die Menschen in abgelegenen und ländlichen Regionen hat, dokumentieren. Ich denke, mit meinen Bildern und dem daraus für mich resultierenden Konflikt ist es ist ähnlich wie mit dem Eisbären im Zoo: jeder weiß, dass er in freier Wildbahn glücklicher wäre, aber er dient in einem gewissen Sinne einem höheren Zweck. Der Mensch braucht die Kombination von Wissen und Emotionen um seine Trägheit zu überwinden, und die Dinge wirklich anzupacken. Wir müssen Reden! Kommunikation ist meines Erachtens immer der erste Schritt. Aber wir müssen auch dementsprechend Handeln. Ja, das ist manchmal unbequem und erfordert Umdenken, aber es liegt in unserer Hand. Jeder noch so kleine Schritt ist wertvoll, weil er andere inspiriert! Lasst es uns anpacken!
„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
So steht es bereits 1987 im Brundtland-Bericht. Reisen – insbesondere Flugreisen – haben durch ihren Emissionsausstoß einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Klimawandel. Und auch darüber hinaus belasten Reisen die Natur mitunter in hohem Maße. Die Welt wird ‚kleiner‘, Reisen günstiger und Orte, die vor gar nicht so langer Zeit noch unerreichbar und unerschlossen waren, kann man plötzlich an einem Wochenende Kurztrip abhaken. Reisen ist zum Statussymbol unserer Generation und einer Selbstverständlichkeit geworden. Die Folgen, die das für die Umwelt und auch die Sozialstrukturen an den Orten hat, die plötzlich zu Touristen Hotspots geworden sind, ist im vollen Ausmaß noch nicht abzusehen. Dadurch entsteht gerade für Menschen, die beruflich mit Reisen und Tourismus zu tun haben, ein moralischer Konflikt, da sie durch ihr Wirken Menschen dazu animieren, sich auf Reisen zu begeben und damit die Landschaften und Naturschätze gefährden, die sie doch eigentlich bewahren möchten.
Begleitend zur aktuellen Fotoausstellung diskutieren Outdoor und Abenteuerfotografin Jana Erb (KontraPixel), Reiseexperte Ovid Jacota und rehab republic Aktivistin Laura Zwick darüber, ob es möglich ist, eine nachhaltige Lebensweise mit dem Wunsch zu reisen in Einklang zu bringen. Die zentrale Frage dabei lautet: Wie können Reisen so gestaltet werden, dass Sie möglichst geringe Konsequenzen für künftige Generationen und unsere Umwelt nach sich ziehen?
Podiumsgäste:
Jana Erb, Fotografin
Ovid Jacota, Experte für nachhaltiges Reisen
Laura Zwick, rehab republic
Moderation: Constantin Veitl
weitere Informationen und Kartenreservierung (Eintritt frei, aber begrenzte Personenzahl) auf der Website vom Bosco Gauting
INTERVIEW MIT DEM BAYERISCHEN RUNDFUNK
über mein Projekt und die Ausstellung